Das Bewusstsein der Verbraucher für Nachhaltigkeit setzt sich heute mehr denn je durch und verlangt von den Unternehmen nachhaltiges Handeln. Ökologische Nachhaltigkeit zielt darauf ab, die Auswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung während des gesamten Lebenszyklus zu minimieren, wobei sowohl die internen Prozesse eines Unternehmens als auch die die von allen an der Wertschöpfungskette beteiligten Akteuren erzeugte Dynamik berücksichtigt werden.
Der Industriezweig, der am längsten hinterher war, was die Modebranche. Heutzutage wird aber auch dort Nachhaltigkeit immer mehr zu einem integralen Bestandteil von Geschäftsstrategien. Dies führt zu unglaublich schnellen Veränderungen. Nachhaltige Mode ermöglicht es Designern neue innovative Kollektionen auf den Markt zu bringen.
Das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen wird durch die globale Ausbreitung von Lieferkettenvorgängen herausfordernd, da die Beschaffung, Herstellung und Logistik zur Entwicklung des neuen Geschäftsmodells beitragen.
Die Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen – z.B. die Verwendung von biologisch hergestelltem Leder, das im Labor ohne tierische Produkte oder giftige Chemikalien hergestellt wird – und die Umsetzung von Kreislaufprinzipien in der Designphase – wie Ananasleder, das aus Nebenprodukten der Ananasernte hergestellt wird – unterstützen die Entwicklung einer umweltfreundlichen Lieferkette. Durch die Verwendung von recycelten und zertifizierten Verpackungsmaterialien kann der gesamte ökologische Fußabdruck des Unternehmens zusätzlich reduziert werden.
Durch den Einsatz von technologischen Innovationen und Fähigkeiten werden Fertigungsprozesse unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit neu gestaltet und umweltfreundlichere Produkte entwickelt.
Verbesserte und neue Fertigungstechniken und fortschrittliche Robotertechnik ermöglichen eine Optimierung durch Verringerung der Losgröße und der Lagerhaltung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verlängerung des Produktlebenszyklus. Es werden Techniken zur Reparatur, Aufarbeitung und Wiederverwertung entdeckt, um vorhandene entsorgte Materialien und Produkte in wertvolle Ressourcen zu verwandeln. Das Textilzentrum in Prato, in der Nähe von Florenz, Italien, steigert Jahr für Jahr die Fähigkeit, Tonnen von Pre- und Post-Consumer-Textilabfällen zu recyceln. So wird es im Bereich Kreislaufwirtschaft und Recycling zum größten Textilbezirk in Europa.
Was die Informations- und Kommunikationstechnologie, ICT, betrifft, so erhöht ihre Innovation den Informations- und Datenaustausch und ermöglicht Verbesserungen bei der Koordination zwischen den Akteuren der Lieferkette. Es gibt zwei Hauptrichtungen: Die Digitalisierung der operative Geschäftsprozesse zwischen internen und externen Unternehmen sowie die Zunahme von Kollaborationsplattformen, die Daten zsichen Lieferanten und Marken zentralisieren und austauschen (Stammdaten, Dokumente, Prognosen).
Die Planungssysteme müssen modernisiert werden! Eine Produktionsplanung ohne ein integriertes Transportplanungs- und Verfolgungssystem ist heute nicht mehr denkbar. Alle Aktivitäten in der Lieferkette müssen koordiniert werden. Nur nativ integrierte Lösungen ermöglichen die Optimierung von Produktions- und Vertriebsmustern. Dies wirkt sich letztlich positiv auf die Verringerung der Abfallmenge und des CO2-Fußabdrucks aus.
Heutzutage müssen sich Mode- und Luxusunternehmen neben der wirtschaftlichen Leistung auch in Aktivitäten engagieren, die sich positiv auf die Umwelt und die Gesellschaft auswirken, um nicht nur die langfristige Rentabilität des Unternehmens zu sichern (Ausgleich zwischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielen), sondern auch deren Fortbestand selbst.